Bundesjugendspiele, aber besser

Das Leben in einer Uni-Residence ist stets von Abwechslung geprägt. Als wir letztens zu etwas späterer Uhrzeit abends auf dem Rückweg in unsere Küche waren, wurde uns mitgeteilt, wir sollten uns doch bitte nicht über etwaige auf Brandgefahr hindeutende Gerüche wundern, denn irgendjemand hätte wohl versucht, seine nassen Socken in der Mikrowelle zu trocknen (und ja, dieses Possessivpronomen habe ich bewusst nicht gegendert - es gibt so bestimmte Dinge, die ich dann doch mit "boys will be boys" entschuldigen würde). Ich lachte über den Vorfall und fragte mich innerlich, wer denn auf eine derart wortwörtlich hirnverbrannte Idee kommen könnte. Nun. Einige Tage später betrat ich die Küche unseres Flurs und wurde Zeuge eines wissenschaftlichen Experiments, welches sich mit der weltbewegenden Frage befasste, ob Papier anfängt zu brennen, wenn man es bei höchster Temperaturstufe auf einen Elektroherd legt. Die Wissenschaftlichkeit des Experiments wurde durch die Tatsache kompromittiert, dass es in erster Linie durchgeführt wurde, um eine Wette zu klären. Bevor ich mich selbst ganz unter Kontrolle hatte, kam in mir der wahrscheinlich unangebrachte Gedanke Lass mal ausprobieren auf. Um es kurz zu fassen: Das Papier glühte und rauchte, das Streichholz, dessen Brennbarkeit wir danach austesteten, entwickelte tatsächlich eine Flamme, und das College steht auch noch. Als kleiner Fun Fact am Rande: Wir haben hier die Regel, dass wir, falls etwas passieren sollte, NICHT die offiziellen Telefonnummern von Rettungsdienst etc. anrufen sollen. Die KU Leuven übernimmt nämlich nicht nur Verantwortung für die Grippeimpfungen und die günstige Alkoholversorgung ihrer Studierenden, sondern auch für die Abwicklung der Notfalleinsätze in sämtlichen KU Leuven-Räumlichkeiten. Unser Hallway Assistant hat uns das so erklärt, dass die Leute am anderen Ende der Universitäts-Notfallnummer einfach viel mehr Ahnung vom Aufbau der Gebäude haben und dementsprechend die Einsatzkräfte auch schneller an Ort und Stelle schicken können. Ob das im Praxistest genauso gut funktioniert wie in der Theorie, das haben wir (zum Glück) noch nicht ausprobieren müssen. Je nachdem, für wie viele Experimente unsere Küche in Zukunft noch herhalten muss, bleibt das hoffentlich auch noch eine Weile so.

Das letzte Mal, dass ich aus freien Stücken an einem öffentlichen Sport-Event teilgenommen habe, welches nichts mit Pferden oder Oxbridge-imitierenden rudernden Abiturient*innen zu tun hatte, dürfte so circa fünf bis zehn Jahre zurückliegen. Aber weil ein Erasmus-Semester super geeignet ist, um persönliche Komfortzonen zu verlassen (wenn's peinlich wird, ist man ja eh bald wieder weg), habe ich mich letzte Woche diesbezüglich erfolgreich selber herausgefordert. Um diese Geschichte zu erklären, muss ich allerdings etwas weiter ausholen: In Leuven bzw. in Belgien spielt Studierendenkultur eine große Rolle, und zwar meines Eindrucks nach eine sehr viel größere als in Deutschland. Die Studierenden der einzelnen Fachschaften sind in sogenannten kringen organisiert, welche sich auf ehrenamtlicher Basis für die Belange ihrer Studierenden einsetzen. Das geht so weit, dass es sogenannte Fakbars gibt, also Bars, die von den Studierenden einer Fachschaft betrieben werden, mit entsprechend günstigen Preisen. Jede Fakultät hat also ihre eigene Bar, meine ist im Obergeschoss eines etwas suspekt aussehenden, semi-sanierten Stadthauses. Ich habe den Verdacht, dass die Sanierung wahrscheinlich aus dem einfachen Grund noch nicht weiter fortgeschritten ist, weil die Atmosphäre einer ominösen, etwas heruntergekommenen versteckten Bar den Diskussionen angehender Geisteswissenschaftler*innen einen Anstrich von Intellektualität verleiht, den man in einem fertig verputzten Haus einfach nicht finden würde. Wenn man einer Gruppe Kunst- und Literaturstudierenden die Chance gibt, sich einen Abend lang wie Hemingway zu Zeiten der Prohibition zu fühlen - wer kann da erwarten, dass sie da nein sagen?

Aber ich komme vom Thema ab (und muss mich daran erinnern, dass es eigentlich um Sport gehen soll und nicht um die Ästhetik interessanter Gespräche bei gedimmtem Licht. Manchmal bestätige ich alle meine Stereotypen). Jeder, der ein wenig Ahnung von Psychologie hat, weiß, dass individuelle Gruppenzugehörigkeit nicht nur nach innen über Zugehörigkeitsgefühle definiert wird, sondern auch nach außen, und zwar über Abgrenzung von anderen. Dementsprechend brauchen also auch die Leuvener Studierendenvereinigungen ein Event, bei dem sie zeigen können, wer sie sind und was sie drauf haben. Und was, wie die Mehrzahl deutscher Sportpädagog*innen bestätigen können, ist für die Entwicklung von Konkurrenz, Überlegenheitsgefühl und (in Glücksfällen) Teamgeist besser als ein Sportwettbewerb? In Leuven nennt sich dieses Event 24-Urenloop, auf Deutsch 24-Stunden-Lauf, es findet einmal im Jahr statt und es ist das größte studentische Ereignis, was die Stadt zu bieten hat. Bevor gleich irgendwelche Missverständnisse aufkommen - nein, es geht nicht darum, dass man so lange mitrennt, bis man irgendwann nicht mehr kann. (Weiß auch nicht, wie man auf so eine Idee kommen kann, ich hab ganz bestimmt nicht genau das gedacht, als mir das Event zum ersten Mal erklärt wurde). Das Prinzip ist einfach: es ist ein Staffellauf. Was bei mir ungute Erinnerungen an zu langsames Rundendrehen auf dem Sportplatz der Görlitzer Jahnsporthalle hervorruft, wird hier auf das nächste Level gehoben. Die Studierendenvereinigungen organisieren sich in Teams oder treten einzeln an, je nach Anzahl und Sportbegeisterung ihrer Studierenden. Meine Fakultät, die Fakultät der Geisteswissenschaften, ist in einem Team angetreten, dazu kann man sich jetzt denken, was man will.

Auch in den Ambitionen der einzelnen Teams gibt es starke Unterschiede: Viele rennen einfach nur mit, weil das Dabei-Sein zählt, aber wie bei jedem Sportevent gibt es auch die, um die es wirklich geht - oder denen es wirklich um etwas geht. In Leuven sind das die Vereinigungen der Ingenieurswissenschaften (VTK) und der Sportstudierenden (Apolloon). Wer sich jetzt fragt - wie jetzt, Ingenieure? - dem wird die Erklärung meines Mitbewohners einleuchten, laut dem der jährliche Renn-Erfolg von VTK auf ihren überaus hohen Prozentanteil großer, dünner Männer mit langen Beinen zurückzuführen ist. Diese beiden Vereinigungen kämpfen also jedes Jahr um den ersten Platz, was mit taktischen Überlegungen und strategischer Planung verbunden ist ("Wenn es regnet, hat VTK eine bessere Chance, weil die Top-Athleten von Apolloon es vertraglich nicht riskieren dürfen, sich beim Rennen im Regen zu verletzen"). Mitrennen darf bei diesen oberen Teams nur, wer innerhalb einer festgesetzten Zeit, beispielsweise eine Minute und 23 Sekunden, 530 Meter rennen kann. Man kann sich vorstellen, wie sich da der Frauenanteil gestaltet. Die Tage vor dem Lauf war das Sportareal der KU Leuven komplett überfüllt von Leuten, die ihre Auswahlrunde drehten, einfach so für den Lauf trainierten, oder (wie wir) zum Zuschauen und Anfeuern von Freund*innen gekommen waren. Der Lauf selbst ging von Punkt acht Uhr abends des einen Tages bis acht Uhr abends des nächsten. Wer jetzt allerdings (wie ich ursprünglich) annimmt, so ein 24-Stunden-Lauf besteht aus einem Sportplatz mit Absperrbändern und so ein paar vereinzelten, picknickenden Zuschauer*innen drumherum - falscher kann man gar nicht denken. Das Ganze ist ein Massenevent, ich hatte das Gefühl, jeder einzelne der knapp 60.000 Studierenden der KU Leuven war zu irgendeinem Zeitpunkt mal da. Um die Rennbahn herum haben die einzelnen Teams ihre Basislager, von wo aus ihre Läufer*innen starten, und was bei den kleineren Teams Zelte sind, sind bei den größeren und ganz großen zweistöckige Tribünengestelle oder Hütten aus einem Holzgerüst, deren Architekt*innen sicher bei den Pfadfindern waren. Um einige literarische Vergleiche zu ziehen: es wirkte wie eine Mischung aus einem horizontalen Quidditchfeld, dem Camp Half-Blood von Percy Jackson und dem Bandenlager der Wilden Kerle. Das Basislager (in Ermangelung eines besseren Wortes) der Vereinigung, dem wir zum Start des Rennens gegenüberstanden, war im Stil der griechisch-römischen Antike dekoriert, inklusive eines verkleideten helmtragenden römischen Legionärs und Feuerschalen ohne echtes Feuer als Dekoration. Ich muss ehrlich sagen: so sehr ich an die vermittelnde Kraft von Worten glaube, ich befürchte, ganz werde ich die Wirkung dieses Areals auf komplett unvorbereitete und wenig erwartende deutsche Austauschstudierende nicht erfassen können - man muss es einfach gesehen haben.

Es schlug acht Uhr und das Rennen begann unter erheblichem Jubel und (noch) ohne Regen. Die Foodtrucks gaben Essen aus, für Livemusik war auch gesorgt. Und das auf zwei Arten: es gab zwar tatsächlich eine Bühne, allerdings haben auch die einzelnen Teams das Publikum unterhalten, und zwar mit zahlreichen Schlachtgesängen, ausgerichtet auf die Stärkung der eigenen Moral oder die Schwächung der der Gegner. Die Läufer*innen rannten, die Stimmung war ganz oben. Und nur noch mal zum Verständnis - das Rennen geht einen Tag lang. Das heißt, sowohl um zehn nach eins in der Nacht als auch um vier Uhr dreißig am Morgen als auch um dreiviertel elf am nächsten Tag drehten auf dem Sportplatz Leute ihre Runden, unterstützt von mal mehr, mal weniger laut jubelnden Zuschauer*innen und den Maskottchen der einzelnen Teams. Ich war, und bin es auch immer noch, einfach nur überwältigt von der Tatsache, dass dieser Lauf komplett ehrenamtlich von Studierenden organisiert wird. Die Tradition existiert mittlerweile schon seit knapp 50 Jahren, das heißt, die Eltern mancher Studierenden haben bereits teilgenommen. Der Aufbau, die Organisation, die Essensversorgung, etc. - alles läuft über Engagement und über die Bereitschaft der Studierendenvereinigungen, mitzumachen. Das geht so weit, dass sogar die App, die von Studierenden der KU Leuven für die Organisation des Uni-Lebens entwickelt wurde, ein Liveranking der einzelnen Teams anzeigt, und es auch einen Online-Livestream mit Kommentator*innen gibt. Natürlich bleiben einige Dinge immer gleich, egal, an welcher Universität man ist, beispielsweise die Tatsache, dass die Fakultät für Wirtschaft das meiste Geld und dementsprechend auch die am schicksten angezogenen Teams und die am aufwendigsten beleuchtete Hütte hat. Oder die Tatsache, dass das Ausbuhen von Konkurrenzteams ein besonders gegen Ende des Rennens gerne praktizierter Zeitvertreib ist. Für die oberen Teams ist der Lauf eine derartig ernste Sache, dass es sogenannte Speed Teams gibt, also Gruppen von besonders schnellen Läufer*innen, die angerufen werden können und zum Einsatz kommen, wenn ein Rückstand zu entstehen droht. Vereinigungen, die Netzwerke zu Studierenden anderer Städte haben, nutzen auch das voll aus - da unterstützen dann eben Läufer*innen aus Gent oder Antwerpen die Studierenden an der KU Leuven beim 24-Stunden-Lauf und die Leuvener Leute verstärken ihre Vereinigung dann bei dem dort ortsansässigen Lauf.

Die Live-Scores in der offiziellen Uni-App. Die blauen Balken zeigen den Fortschritt der einzelnen Runden an.

Der gewisse Blaustich in den Bildern ist darauf zurückzuführen, dass wir direkt neben dem Camp von Ekonomika standen, deren Farbe blau ist und die auch viel Wert darauf legen, dass man diese bemerkt, wenn man neben ihnen steht.

Die Identifikation mit der eigenen Studierendenvereinigung ist hier um einiges stärker als zu Hause in Deutschland. Warum das so ist, da bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ich habe meine Vermutungen, aber die sind eher zweitrangig. Ich muss ehrlich sagen - ich hätte gerne mehr davon in Deutschland. Von Leuten, die sich für ihre Mitstudierenden begeistern können und sich für etwas einsetzen wollen, von einer stärkeren Gruppendynamik und einem wirklichen Gemeinschaftsgefühl. Hier ist Uni mehr als Lernen und mehr als nur Überleben. Genau das ist es, was mir zu Hause manchmal fehlt, eine Art Leidenschaft für das Konzept Uni an sich, für die Zusammengehörigkeit, die Begeisterung für das eigene Fach und für die Leute, die in denselben Vorlesungen sitzen wie man selbst. Gut möglich, dass ich das Ganze nur deshalb so wahrnehme, weil ich es durch die rosarote Brille des Auslandsstudiums betrachte - aber ich glaube wirklich, dass es da einen Unterschied in der Studiumskultur gibt. Und das ist für mich als einen Menschen, der sich sehr leicht für sehr vieles begeistern kann, hier durchaus ein großer Wohlfühlfaktor, der sogar so etwas wie einen Staffellauf, mit dessen Konzept ich mich zu Hause wahrscheinlich eher weniger hätte identifizieren können, zu einem tollen Erlebnis macht, bei dem man selbst als sportunterrichtstraumatisierte und sporttechnisch generell eher ahnungslose Person das Gefühl des Dazu-Gehörens entwickeln kann.

Und ja, ich bin auch mitgerannt, zumindest eine Runde, um kurz nach eins in der Nacht (und nein, man sieht mich glücklicherweise nicht auf dem Livestream). Meine E-Mail-Adresse wurde abgefragt von einem als mittelalterlicher Mönch verkleideten Typen, ich bekam ein rosa T-Shirt und durfte dann für das Erasmus Student Network 530 Meter über Asphalt rennen und von immer noch frisch aussehenden Sportstudierenden überholt werden. Der Enthusiasmus nach Beendigung der Runde war es auf jeden Fall wert. Eine Person verdient allerdings noch ein Shout-Out, und zwar der Typ, dessen Namen ich leider vergessen habe, der allerdings bei diesem Rennen ganze 200 Runden zurücklegte. Das ist eine Distanz von einhundertsechs Kilometern, die der Gute innerhalb von 24 Stunden absolvierte. Dazu sage ich nur - Hut ab, er ist der wahre Sieger des 24-Stunden-Laufs. Gewonnen hat am Ende übrigens Apolloon, also die Vereinigung der Sportstudierenden, und zwar mit dem sagenhaften Vorsprung von einer Runde gegenüber ihren Gegnern von VTK. Die Preise durften sich die Teams dann am Ende bei einer kleinen Siegerehrung von einer Bühne abholen, wobei die Konsequenzen von einem Tag lang Wachsein, Schreien und Anfeuern deutlich zu hören waren, denn auch die halbe Flasche Honig, die einer der Teilnehmer*innen kurz vorher inhalierte, konnte die Heiserkeit nur bis zu einem bestimmten Grad mindern. In Zusammenfassung also: danke, Leuven, für dieses Event und dieses Erlebnis, ihr habt euch selbst übertroffen. Auch wenn meine bevorzugte sportliche Betätigung auf Dauer wahrscheinlich doch die Art des Laufens bleiben wird, bei der man an irgendeinem Gipfelkreuz ankommt und mehr Natur als Menschen um sich hat.

(Übrigens, für alle die einen Einblick in den 24-Stunden-Lauf bekommen wollen, der über Bilder mit fragwürdiger Kameraqualität hinausgeht: das hier ist die Website).

Und weil es nicht reicht, wenn man ein Ausnahmeereignis in einer Woche hat, ging es am letzten Freitag dann gleich weiter mit den Events - ich habe Besuch aus Dresden bekommen, und zwar von Ronja und Albert, zwei "alten Freunden" (so alt sind sie eigentlich gar nicht) aus Görlitz. Die beiden überstanden eine Nachtfahrt mit der Deutschen Bahn und ich konnte meine temporäre Heimat Leuven zum ersten Mal Menschen aus der dauerhaften Heimat vorstellen. Zumindest zwei Tage lang hatten wir sogar super Wetter, trotz Wetterbericht, der das Gegenteil vermuten ließ - es muss einfach Ronjas Präsenz in Leuven gewesen sein, die die Sonne hervorrief. Am Freitag schauten wir uns gemeinsam die größte Sehenswürdigkeit an, die die Stadt zu bieten hat, und zwar die Filiale der Supermarktkette Colruyt, die ähnlich wie der 24-Stunden-Lauf zu den Dingen gehört, die man persönlich erlebt haben muss, um sie sich wirklich vorstellen zu können. Das Konzept dieses Supermarktes ist der Verkauf von Lebensmitteln in der Art und Weise eines Baumarkts. Das Gemüse und die Kühlfachartikel befinden sich nicht in einzelnen Fächern, sondern ähnlich wie in einem Verkauf für Outdoor-Pflanzen bei Hornbach in einem separaten Raum. Warum auch separate Regale kühlen, wenn man gleich einen ganzen Raum kühlen kann. Falls ihr wissen wollt, wie es eurem Essen im Kühlschrank tagtäglich ergeht - versucht euer Glück in der Kühlabteilung von Colruyt. Wir machten am Dienstag vor Allerheiligen den Fehler, dass wir abends einkaufen gingen und Colruyt so voll war wie die Gartenabteilung eines Baumarkts in einer Rentnerwohnsiedlung an einem sonnigen Samstagvormittag im Mai. In Kombination mit Einkaufswagen, die die Manövrierfähigkeit von Schubkarren mit platten Reifen haben, macht sich so ein abendlicher Einkauf überaus gut zur Stressreduktion.


Grüße gehen raus an alle Lego-Fans unter den Leser*innen: das ist Gent.

 

Am Samstag ging es dann für einen Tagestrip nach Gent, weil mir von so einigen Leuten gesagt wurde, dass Gent sich von den belgischen Städten am meisten lohnen würde und ich das für einen dreitägigen Trip nach Belgien als Zusammenfassung der lokalen Gegebenheiten ganz gut fand. Wir besuchten das Stadtmuseum, dekorierten die Fassade eines flämischen Stadthauses mit einem Hai, bauten die Genter Sehenswürdigkeiten mit Lego nach und lernten nebenbei auch etwas über die Stadtgeschichte. Danach ging es zum obligatorischen Pommes-Mittagessen und zu einem Spaziergang durch die Stadt, vorbei an der Gravensteen-Burg der flämischen Grafen und in so einige Kirchen hinein. Sonntag schauten wir uns dann Leuven an, tranken einen Kaffee im wahrscheinlich teuersten Café Leuvens (nachdem wir vorher beträchtliche Energie aufgewendet hatten, um mithilfe von Google Maps das billigste Café Leuvens zu finden) und besuchten den praktisch ausgestorbenen Irish Pub. Am Montag hatte uns das belgische Wetter dann endgültig eingeholt, aber wir probierten noch einen zweiten Waffelladen aus und machten uns abends auf, um eine kleine Tour durch einige der Leuvener Fakbars zu machen und die Preise und die Musik zu vergleichen. Insgesamt ein durchaus erfolgreiches Wochenende.

Die Genter Stadtburg.      



 

 

Die restliche Woche steht jetzt tatsächlich mal nichts mehr an, außer dass mehrere meiner Mitbewohner*innen Familienbesuch bekommen und ich selbst praktisch frei habe, da hier nicht nur Allerheiligen ein Feiertag ist, sondern auch Allerseelen, der darauffolgende Donnerstag. Und weil das hier eine Universität ist und sowohl Studierende als auch Professor*innen mit Vorliebe Arbeitsminimierung betreiben, fallen auch meine anderen Vorlesungen, die nicht an den Feiertagen sind, ersatzlos aus. In der Realität bin ich allerdings dann doch damit beschäftigt, die nächsten Abgaben fertig zu machen und - man höre und staune - mit der Prüfungsvorbereitung anzufangen, denn ganz so gut funktioniert Arbeitsminimierung dann leider doch nicht, wenn man Vorträge für mündliche Prüfungen vorbereiten muss.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende auch an alle, die nicht die halbe Woche schon frei hatten, und viele Grüße von einer fleißig lernenden

Hanna


(Nächste Woche ist Bar Night im American College. Bis dahin muss das fleißige Lernen abgeschlossen sein.)


Kommentare

  1. Es war so unglaublich schön!❤️
    Vielen Dank für die tolle Zeit!😁
    - Ronja

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    1. Jaaa das war es wirklich, hab mich so gefreut! Danke an euch, dass ihr vorbei gekommen seid <3

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